Von Andrea Volkamer
Begonnen hat ihre Designkarriere vor 25 Jahren in Córdoba (Argentinien), wo sie auch geboren ist. Nachdem Sie die Welt einige Jahre bereist und viele unterschiedliche Kulturen kennen gelernt hat, hat sie sich in Spanien niedergelassen, wo sie nun seit 15 Jahren lebt. Mittlerweile hat sie dort auch einen kleinen Onlineshop in Barcelona. Cecilia ist permanent aktiv die Häkelwelt mit neuen Ideen zu versorgen, ihr Wissen zu teilen und eine Datenbasis für alle Häkelbegeisterten zu schaffen. Auf ihrem Blog und auf ihrem YouTube Channel könnt ihr das Häkelgeschehen verfolgen und euer eigenes Häkel-Knowhow erweitern und ergänzen. Ihre Anleitungen werden in Englisch und Spanisch veröffentlicht und können auf ravelry.com erworben werden. Wir freuen uns sehr, dass Cecilia auch mit unseren Garnen tolle Designs erschafft.
Wer hat dir das Häkeln beigebracht oder wie bist du zum Häkeln gekommen?
Meine Mutter ist eine der kreativsten Personen, die ich kenne. Sie hat mich und meine 4 Geschwister -ich bin die Jüngste - immer mit ihrer Kreativität begeistern können und somit bei uns für Fröhlichkeit gesorgt! Sie liebt alles, was mit Nähen, Stricken oder dem Kolorieren von Textilien zu tun hat. So saß sie zu Hause immer bei uns im Wohnzimmer und ihre Energie, Kreatives zu schaffen, war sehr ansteckend! Aber auch meine ältere Schwester ist ein kreativer Mensch und sie hat mich auch immer sehr unterstützt und gefördert in der Entwicklung meiner eigenen Kreativität und Handarbeit. Somit bin ich also in einem Umfeld aufgewachsen, dass der Handarbeit sehr verbunden ist und seit ich denken kann immer mit etwas beschäftigt… sei es Häkeln, Stricken, Knüpfen oder auch Batiken.
Vielleicht verrätst du uns ein bisschen, wie dich dein Lebenslauf zum Häkeln gebracht hat. Seit wann bist du Hauptberuflich in der Häkel- und Strickwelt unterwegs oder war es für dich schon immer klar, dass du das gerne machen möchtest?
Es war eigentlich schon immer klar, dass ich im Bereich der Kunst und Handarbeit arbeiten werde. Ich habe mich immer in diesem Bereich bewegt, sei es Musik, Theater, Handpuppen oder eben Handarbeit im Allgemeinen. Am Anfang war es eher wie ein Spiel, habe aber beim Reisen realisiert, dass ich es tatsächlich zu meiner Berufung machen kann. Als ich in Spanien angekommen bin, war es anfangs sehr schwierig Fuß zu fassen. Aber ich konnte schon bald mit einer eigenen Marke im Bereich Bekleidung und Accessoires für Babys und Kinder durchstarten. Später mit der Geburt meines zweiten Sohnes Lui habe ich die Entscheidung getroffen, mich vollständig dem Design zu widmen.
Was ist für dich das Besondere beim Häkeln im Vergleich zum Stricken?
Ich denke Häkeln und Stricken sind zwei sehr unterschiedliche Techniken, mit denen man sehr unterschiedliche Ergebnisse erzielen kann. Häkeln ist natürlich sehr besonders für mich, aber nach so vielen Jahren hat es sich etwas gedreht. Es gibt natürlich immer noch Dinge, die ich im Häkelbereich noch lernen kann, aber ich denke, das meiste habe ich probiert. Im Gegensatz zum Stricken, denn da lerne ich gerade noch sehr viele neue Dinge und das macht mich sehr glücklich!
Was war dein erstes Häkelprojekt? Kannst du dich daran erinnern?
Ich glaube, es war ein Bikini. Ich erinnere mich, dass ich extra ein Buch gekauft habe, das über Fotos die einzelnen Schritte erklärte, wie jede Masche zu arbeiten ist. Irgendwann habe ich angefangen, die Designs zu verändern. Die ersten Versuche waren auch katastrophal, aber ich habe immer weiterprobiert, bis ein schöner Bikini für mich entstanden ist. Es hat mich sehr beflügelt, denn alle meine Freunde waren so begeistert, dass ich ihnen auch Bikinis häkeln musste. Das war wirklich toll!!
Welches von deinen eigenen Designs gefällt dir am besten?
Mein Lieblingsdesign ist tatsächlich der Schal Olé aus eurer Nepal. Ich habe zwar schon sehr viele Tücher gehäkelt, aber dieser ist ganz besonders, weil es das erste Design mit einem Luxusgarn ist, das eine solch dünne Garnstärke hat. Es war sehr viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt. Er ist wunderschön geworden! Ich liebe den Schal Olé !
Sollte es mal vorkommen, dass man dich ohne Stricknadeln in der Hand trifft, was machst du dann gerade? Welche anderen Hobbies hast du?
Ehrlicherweise habe ich gerade nicht viele andere Hobbies. Ich widme mich gerade verstärkt dem Stricken und natürlich verbringe ich sehr gerne und viel Zeit mit meinen Kindern. Ich würde mich aber gerne mehr mit Stickerei beschäftigen, insbesondere mexikanische Stickerei, da ich die Designs und Farben besonders schön finde!
Du bist viel gereist und unterwegs gewesen. Konntest du währenddessen neue Strick- oder Häkeltechniken kennen lernen? Unterscheiden sich die Techniken von Land zu Land?
Ohhh ja, die gibt es! Je nach Land oder Region stricken oder häkeln die Stämme in sehr unterschiedlicher Weise. In Kolumbien beispielsweise ist Häkeln viel populärer als Stricken. Sehr bekannt sind hier die Wayuu Taschen, es gibt aber viele unterschiedliche andere Taschen bei denen natürliche Garne verwendet werden. Die Farben und Motive ändern sich je nach Stammeszugehörigkeit und jedes Motiv erzählt eine eigene Geschichte. In Peru hingegen sieht man mehr Menschen stricken. Sie stricken mit sehr langen Metallnadeln, deren Spitze der Häkelnadel sehr ähnelt. Peruaner sind absolute Farbspezialisten und haben eine ganz bestimmte Art die einzelnen Fäden einzusetzen und mit den Nadeln zu verarbeiten.
Es sind schon einige schöne Designs von dir aus Pascuali Garnen entstanden. Welches ist denn dein Lieblings-Pascuali Garn und warum?
Alle Pascuali Garne sind wirklich super! Die Entscheidung fällt mir sehr schwer. Aber Alpaka Fino liebe ich! Es ist sehr weich und angenehm und super schön warm. Außerdem ist die Farbpalette besonders schön. Für den Sommer ist Cumbria mein Favorit. Ich habe es sowohl verstrickt als auch gehäkelt und es lässt sich super verarbeiten. Und es hat eine ganz tolle Struktur! Ich liebe kräftige Farben und die gibt es in der Farbpalette von Cumbria.