Auf die Nadeln geschaut: Arctic Pearl

Auf die Nadeln geschaut: Arctic Pearl

Arctic Pearl ist ein einzigartiges, biologisch abbaubares Garn aus der Faser SEACELL, das Antioxidantien und Vitamine freisetzt und die Haut pflegt. Mit seinem seidenweichen Griff und edlen Glanz eignet es sich perfekt für leichte Sommermode und eignet sich hervorragend für empfindliche Haut. Die 20 Farben bieten vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten für wunderschöne Strickstücke.

Die Bedeutung der Faserstärke für Garne: Mikron-Werte unter die Lupe genommen Du liest Auf die Nadeln geschaut: Arctic Pearl 5 Minuten

Von Claudia Ostrop

Dieses Garn kann mit Fug und Recht behaupten, etwas ganz Besonderes zu sein.

Arctic Pearl ist eine Lyocell-Faser.

Ok, das ist doch aber nichts Besonderes? Aber ja doch!

Denn bei der Faser, aus der die „arktische Perle“ hergestellt wird, handelt es sich um SEACELL. Diese Faser ist eine Komposition aus 19 Prozent Braunalgen und 81 Prozent Eukalyptus-Zellulose. Sie wird in Österreich hergestellt und in Italien versponnen.

Auch wenn wir natürlich nachhaltig denken und keine Anhänger von „Fast Fashion“ sind, so ist es trotzdem beruhigend zu wissen, dass die SEACELL-Faser vollständig biologisch abbaubar und kompostierbar ist. Das Garn ist feuchtigkeits- und temperaturausgleichend und damit Garant für höchsten Tragekomfort. Aber das Beste kommt noch: Die im Garn verarbeiteten Braunalgen setzen nach wie vor Antioxidantien und Vitamine frei, die eine pflegende und revitalisierende Wirkung auf die Haut haben. Das bedeutet, dass das Strickstück nicht einfach nur angenehm auf der Haut ist, sondern auch noch aktiv gut zur Haut ist! Und dieser Effekt soll auch nach vielen Wäschen noch bestehen.

Das macht Arctic Pearl wirklich zu einem einzigartigen veganen Luxusgarn.

Aber nun zum Stricken!

Schon auf den ersten Blick fällt der edle Glanz des Knäuels ins Auge. Einmal Fühlen gefällig? Ja bitte, denn das Garn ist so unglaublich seidig und weich, dass man es einfach gar nicht mehr loslassen möchte. Doch schauen wir uns das Ganze mal etwa genauer an.

Arctic Pearl wird in 50-Gramm-Bällchen angeboten. Wer nicht gern wickeln mag ist also gut bedient, es kann sofort losgehen mit dem Stricken (oder Häkeln). Der Faden ist ziemlich dünn: 245 Meter Lauflänge hat das Knäuel. Aber keine Sorge: die empfohlene Nadelstärke liegt dennoch bei 3 bis 3,5 mm. Die Maschenprobe liegt bei 27 Maschen auf 40 Reihen. (Achtung: auf den Etiketten der ersten Partie hat sich der Fehlerteufel einen Scherz erlaubt. Die dort angegebene Maschenprobe stimmt nicht!)

Der Faden von Arctic Pearl besteht aus drei sehr dünnen Einzelfäden, die zu einem Schlauch verstrickt sind. Das verleiht ihm ein luftiges Volumen und macht ihn sehr elastisch. Beim Stricken fühlt sich das am Anfang etwas ungewöhnlich an, aber man gewöhnt sich schnell daran. Der Faden gleitet unglaublich glatt über die Nadeln. Je nachdem, was für Garn(strukturen) man gewöhnt ist, mag einem die Arctic Pearl tatsächlich fast zu glatt und rutschig vorkommen. In diesem Fall lohnt es sich, mit dem Material der Nadelspitzen zu experimentieren: Bambusnadeln sind deutlich griffiger als lackierte Holzspitzen oder gar Metallnadeln. Hier empfiehlt es sich wirklich, bei der Maschenprobe (ja, die machen wir bitte!) ein bisschen herumzuprobieren. Das sollte euch dieses edle Garn wert sein!

Zum Thema Nadeln noch ein Tipp: 
Wenn ihr unterschiedlich spitze Nadeln zur Verfügung habt, versucht es mit etwas „stumpferen“ – mit Lace-Spitzen z.B. kann es durchaus passieren, dass man in den Faden hineinsticht und dann aus Versehen einen Ziehfaden herauszieht. Das lässt sich zwar wieder „zurechtzuppeln“, aber wenn man’s vermeiden kann...

Und tut euch den Gefallen und wascht die Maschenprobe(n) auch. Nur dann seid ihr wirklich vor unliebsamen Überraschungen mit dem späteren Strickstück gewappnet. Je nachdem wie fest oder wie locker man strickt, kann es sein, dass die Maschenprobe der Arctic Pearl nach dem Waschen ihre Größe verändert – sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung. Apropos Waschen: Die Arctic Pearl darf sogar in die Waschmaschine!

Das Waschen tut dem Maschenbild der Arctic Pearl übrigens sehr gut: Der Faden kann gleichmäßig entspannen, und was beim Stricken möglicherweise etwas unruhig wirkt, ist nach dem Bad (und behutsamem Trocknen im Liegen) wunderbar gleichmäßig.

Die Maschenprobe von 27 Maschen auf 10 cm Breite ist natürlich nichts für extraschnelle Resultate. Das Stricken ist aber ein seidiger Genuss – der Weg ist das Ziel! – und man wird von einem herrlich weich fallenden Gestrick belohnt. Ob ganz schlicht glatt rechts, mit einem zarten Lochmuster oder einfachen Strukturmustern – Arctic Pearl macht vieles mit. Richtig toll kommt z.B. auch Patentmuster zur Geltung. Und da das Garn so schön leicht ist, können sich die üppigen „Brioche“-Maschen auch nicht so doll selbst herunterziehen.

Wo wir bei leicht sind –  für einen Pullover in Größe M benötigt man nicht mehr als 250 Gramm dieses feinen Garns!

Arctic Pearl eignet sich perfekt für sommerliche Oberteile, aber genauso für Schals und Tücher. Gestricktes aus diesem Garn kann auch von den empfindlichsten Menschen problemlos direkt auf der Haut getragen werden – ein wundervolles Garn, um auch die Allerkleinsten zu bestricken.

Wenn ihr nun Lust bekommen habt, dieses tolle Garn auszuprobieren, müsst ihr euch nur noch entscheiden: 20 wunderschöne Farben umfasst die Palette der „arktischen Perle“. Und ein ganz eigenes Design hat sie auch – das Sommertop „Seashell“.

Viel Spaß beim Stricken!

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