Auf die Nadeln geschaut:  Manada

Auf die Nadeln geschaut:  Manada

Unser neuestes Garn ist etwas ganz Besonderes: Manada, ein Mohair-Garn.
Wer spontan denkt, so besonders sei Mohair doch nun auch wieder nicht, der guckt sich am besten die Zusammensetzung von Manada an.

Von Claudia Ostrop

Unser neuestes Garn ist etwas ganz Besonderes: Manada, ein Mohair-Garn.

Wer spontan denkt, so besonders sei Mohair doch nun auch wieder nicht, der guckt sich am besten die Zusammensetzung von Manada an…

Neben 45 Prozent Superkid Mohair besteht es aus 25 Prozent Seide, und nun kommt das Besondere: 15 Prozent Merino und 15 Prozent Yakwolle machen den großen Unterschied zu klassischen Mohair-Seidengemischen aus. 

Mehr über die Zusammensetzung und die Herkunft der einzelnen Fasern kann man hier nachlesen 

Manada gibt es in 25-g-Bällchen mit 200 Metern Lauflänge. Damit ist es ein kleines bisschen kräftiger als manch klassischer Mohair-Seiden-Mix.

Guckt man sich den Faden genau an, so ist er für ein Mohair-Garn verhältnismäßig kräftig. Er wirkt durch die Verzwirnung der vier verschiedenen Garne fast ein bisschen kraus und krisselig. Der ihn umgebende Flausch ist eher kurz und wuschelig. Er hat nicht die langen, einzelnen „Fusseln“, die häufig um den Kernfaden eines „normalen“ Mohair-Garns herumtanzen. Manada ist diesbezüglich sehr viel kompakter.

Wie verstrickt sich Manada (das ist übrigens das spanische Wort für Tierherde!) nun also? Ein Blick auf das Etikett zeigt, dass man das Garn sowohl mit ganz dünnen (2,5 mm) bis hin zu eher dicken (4 mm) Nadeln verstricken kann. 10 cm Breite ergeben sich damit sowohl durch über 30 Maschen, aber auch mit weniger als 20. Spannend, oder? 

Manada gleitet gut durch die Finger und über die Nadeln. In der ersten Reihe nach Maschenanschlag muss man schon ein bisschen öfter hingucken, weil der Faden so fein ist. Wenn dann aber mit der zweiten Reihe oder Runde sich die gewohnte Spannung der einzelnen Maschen eingestellt hat, geht das Stricken leicht von der Hand. Der Faden gleitet trotz des Flausches schön gleichmäßig. 

Wird Manada mit ganz dünnen Nadeln verstrickt, ergibt sich ein sehr feines, gleichmäßiges Maschenbild. Durch den dichten Flausch wirkt das Gestrickte fast wie aufgebürstet oder angefilzt (im positiven Sinne). 

Mit 4er-Nadeln verstrickt ergibt sich eine ganz andere Optik. Da der Kernfaden sehr dünn ist, ist das Gestrick natürlich sehr offen. Aber der Flausch hält die Maschen optisch schön zusammen, sodass das Strickstück nicht löcherig aussieht. 

Eine Empfehlung für „die“ Nadelstärke kann man wirklich nicht geben. Das hängt bei Manada mehr noch als bei anderen Garn vollkommen davon ab, was für einen optischen Effekt man erzielen möchte. Für Lace bieten sich auf jeden Fall größere Nadelstärken an, damit die Muster optisch gut zur Geltung kommen. 

Auf jeden Fall gilt: Manada wirkt mit dünnen wie mit dicken Nadeln verstrickt immer sehr schön.  

Ein Vorteil des kompakten und nicht so langen Mohair-Flausches ist übrigens, dass Manada sich verhältnismäßig gut ribbeln lässt, sollte man dies einmal tun müssen! 

Beim Waschen (viele Infos zum Waschen von Wolle gibt es übrigens in unserem Blogpost, in dem wir uns ganz der Wollpflege widmen) blüht Manada auf und der Flausch wird noch etwas fülliger. 

Das ergibt, mit dicker Nadel verstrickt, einen tollen Effekt. Das Gestrickte ist luftig und locker, aber trotzdem nicht zu dünn und „offen“. Das wäre z.B. perfekt für leichte Sommerjäckchen oder Boleros. Aber auch ein Oversized-Pullover wäre toll – schließlich wäre der traumhaft leicht. Vielleicht ganz bunt geringelt? Die Farbpalette von Manada eignet sich dafür doch perfekt! Oder ein großes Dreieckstuch, eine schöne Stola? Wölkchenweicher Traum für kühle Sommertage… 

Manada eignet sich übrigens auch perfekt, um zusammen mit anderen Garnen verstrickt zu werden. Über ihre tolle Rolle als Beilaufgarn berichten wir in einem Extra-Beitrag: Wir haben nämlich ganz viele unserer Garne zusammen mit Manada verstrickt. 

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