Von Claudia Ostrop
Mehrmals im Jahr veröffentlichen wir mit den „Pascuali Collezioni“-Magazinen eine neue Strickkollektion. Das Magazin ist ein tolles Lookbook mit Kleidungsstücken und Accessoires, zu denen es die Anleitungen im Download in unserem Shop oder auf Ravelry gibt.
Nicht nur für Erwachsene, auch für die Kleinen gibt es regelmäßig unsere hochwertigen Ausgaben. Doch wie kommt so eine Kollektion eigentlich zustande?
Im folgenden Beitrag erzählen wir euch, was alles „hinter den Kulissen“ passiert, bis ihr schlussendlich ein „Collezioni“-Book in den Händen halten und die Modelle daraus nachstricken könnt. Soviel können wir schon verraten: Es sind viele Hände beteiligt! Wir nehmen euch mit auf den Weg von der Idee zum fertigen Magazin.
Pascuali Collezioni – von der Idee zum fertigen Magazin
Von der ersten Idee bis zum fertigen Heft vergeht einige Zeit. Ungefähr ein halbes bis dreiviertel Jahr braucht es, bis alle Modelle entworfen und gestrickt sind, die Anleitungen geschrieben und übersetzt, schöne Fotos gemacht und wir „Collezioni“ endlich druckfrisch in den Händen halten können.
Am Anfang steht die Inspiration
Woher kommen nun die Ideen für all die schönen Modelle, die ihr in unseren „Collezioni“ findet?
Hinter den Pascuali-Designs steht federführend Kathrin, die als studierte Modedesignerin ihrer Kreativität freien Lauf lässt. Sie ist stets dabei, die neuesten Modetrends aufzuspüren. Ob durch internationale Hochglanzmagazine, die unendlichen Weiten des Internets oder bei den ganz großen Mode-Labels - Kathrin lässt sich davon ebenso inspirieren wie vom ganz normalen Alltag und Dingen, die ihr begegnen. Was ist jetzt in, wohin geht die Mode demnächst? Mit ihrem Gespür für Trends legt Kathrin den Grundstein für kommende Designs. Das können Ideen für einzelne Muster sein, manchmal entsteht aber auch plötzlich eine komplette Kollektion vor ihrem geistigen Auge. Genauso kann jedoch auch ein bestimmtes Garn Kathrin zu einem neuen Design inspirieren.
Dann werden natürlich die jeweiligen Eigenschaften des Garnes ganz besonders in dem jeweiligen Modell zur Geltung kommen. Zeit spielt bei diesem Prozess eine große Rolle. Die Ideenfindung ist kein einzelner Moment, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Und genauso wenig für den einzelnen Moment sind die Designs gemacht:
Pascuali-Designs sind natürlich modern, aber dennoch zeitlos: Es wird nicht nur großen Wert auf Nachhaltigkeit bei der Gewinnung der hochwertigen Garne gelegt, auch die gestrickten Modelle sollen grundsätzlich nachhaltig sein. Keine modischen Eintagsfliegen, sondern lange tragbar. Für Spaß beim Stricken und Tragen!
Ihre gesammelten Ideen und Inspirationen stellt sie zunächst in einem Moodboard zusammen – im Prinzip eine digitale Pinnwand und sozusagen der rote Faden für die kommende Kollektion.
Im Team werden die Ideen dann besprochen, bevor Kathrin konkrete Modelle entwirft. Dies übrigens ganz klassisch auf Papier mit Blei- und Buntstiften! Ganz wichtig an diesem Punkt ist, dass es nicht ausschließlich um eine schöne Optik des fertigen Strickstücks gehen darf – dieses muss sich natürlich stricktechnisch auch gut umsetzen lassen. Denn schließlich soll das Stricken Spaß machen. Gemeinsam mit Paul Pascuali werden die Garne für die verschiedenen Designs ausgewählt.
Die Garne sind im weitesten Sinne übrigens auch die Namenspaten für die jeweiligen Designs: Die Namen unserer Modelle sind stets Vornamen aus dem Land, aus dem das Garn stammt!
Neben den Pascuali-Designs findet sich in den „Collezioni“-Magazinen meist auch die Kreation einer Gast-Designerin. Bei der Auswahl wird natürlich darauf geachtet, dass auch dieses Modell sich thematisch gut in den Reigen der anderen Designs einfügt.
Vom Papier auf die Nadeln – ein Modell entsteht
Sind die Modelle entworfen, sind die Strickerinnen an der Reihe: Pascuali hat das große Glück, sich seit Jahren auf eine Gruppe von Strickerinnen verlassen zu können, die seit Jahren mit viel Können und Leidenschaft, verlässlich und routiniert, Kathrins Vorgaben in ein fertiges Strickstück umsetzen. Die Strickerinnen bekommen dazu die nötigen Zeichnungen und Maße, das Garn und Angaben zu Mustern und Techniken. Im so genannten Techpack sind sämtliche Informationen und Details zusammengefasst, die die Strickerin benötigt, um die Skizze des Modells zum Leben zu erwecken.
In vorgegebener Größe entsteht dann das Kleidungsstück oder Accessoire. Die Strickerinnen halten schriftlich jeden einzelnen Arbeitsschritt fest, damit für die gestrickte Größe des Teils sämtliche Maschen- und Reihenzahlen sowie alle verwendeten Techniken nachvollziehbar sind. Die Strickerinnen sind dabei in regelmäßigem Austausch mit Kathrin. So können schon beim ersten Stricken technische Anpassungen oder Änderungen am Design vorgenommen werden, falls nötig. Der Fokus bei der Erstellung des gestrickten Grundmodells liegt stets auf der Machbarkeit – die Anleitungen sollen schließlich nicht nur von Strickprofis nachgearbeitet werden können.
Die fertigen Strickstücke bekommt dann Kathrin. Der folgende Qualitätscheck ist besonders wichtig, denn an diesem Punkt entscheidet sich, ob das Modell genauso in eine Anleitung umgesetzt wird, oder ob noch Änderungen vorgenommen werden müssen. Erst, wenn alles perfekt und optimiert ist, geht ein Strickstück auf seine nächste Reise.
Von den Nadeln aufs Papier – aus dem Modell wird eine Anleitung
Damit das Modell nachgestrickt werden kann, braucht es natürlich eine ordentliche Anleitung. Und wenn es sich um ein Kleidungsstück handelt, dann muss dieses natürlich auch in verschiedenen Größen strickbar sein.
Hier ist das technische Lektorat gefragt: Die Lektorin macht aus den Aufzeichnungen der Modell-Strickerin eine Anleitung.
Sie überprüft die angegebenen Zahlen und Techniken und korrigiert diese, wenn nötig. Aus der Größe des Muster-Strickstücks werden alle anderen Größen abgeleitet und in die Anleitung übernommen. Die einzelnen Arbeitsschritte werden so aufgeschrieben, dass sie dem Standard-Format der Pascuali-Anleitungen entsprechen. Dabei wird mit den gängigen Strickbegriffen und Abkürzungen gearbeitet. Es ist sozusagen eine Übersetzung in „Stricksprache“.
Wenn die deutsche Anleitung fertig ist, wandert sie weiter zum Übersetzen. „Das Collezioni“-Magazin und die dazugehörigen Anleitungen erscheinen auf deutsch und englisch.
Teststrick – die Anleitung wird auf Herz und Nieren geprüft
Nachdem die Anleitung von der Lektorin geschrieben wurde, wird diese einem Praxistest unterzogen: Unsere Teststrickerinnen arbeiten die einzelnen Schritte von Anfang bis Ende durch. Passt alles? Ist alles logisch? Haben sich in den Anleitungen noch kleine Fehler versteckt? Die Teststricks sind eine hervorragende Möglichkeit, um Unstimmigkeiten in der Anleitung, die theoretisch nicht aufgefallen sind, praktisch aufzudecken und zu korrigieren. Damit ihr am Ende ohne Probleme ein Modell nachstricken könnt!
Pascuali Collezioni – Kein Magazin ohne schöne Fotos!
Natürlich möchte niemand die Katze im Sack kaufen. Zu einer Strickanleitung gehören einfach schöne Fotos. Und was wären erst die „Collezioni“-Magazine ohne sie!
Die Aufnahmen werden professionell an extra ausgesuchten Locations gemacht. Von Haar & Make up über Models bis zum Styling und natürlich nicht zuletzt bei der Fotografin setzen wir auf Profis.
Unsere Strickstücke werden nicht einfach nur auf dem Kleiderbügel fotografiert – die „Collezioni“ wird perfekt und stimmungsvoll in Szene gesetzt.
Egal, ob es sich um Oberteile für Erwachsene handelt, Accessoires wie Taschen oder Kopftücher oder niedliche Teile für die Kleinsten. Keine Kompromisse – damit man schon beim ersten Durchblättern Lust aufs Nachstricken bekommt.
Wir hoffen, unser kleiner Einblick in die Entstehung unserer Kollektionen und der dazugehörigen Magazine hat euch ein bisschen Spaß gemacht. Vielleicht seht ihr die Hefte jetzt noch einmal mit ganz anderen Augen? Oder kennt ihr sie noch gar nicht? Hier bekommt ihr alle bisher erschienenen Ausgaben – inklusive der brandneuen „Kids 2“ – und am 29. August 2022 erscheint mit „Collezioni 6“ die Herbst-/Winter- Kollektion.